Mittwoch, 20. Dezember 2017

... um die Ecke und am Bürzel vorbei

Wohnt man am Arsch der Welt etwa sechs Meilen hinter dem letzten Bürzel dieser Welt, oder auch nicht, kann man in der Vorweihnachtszeit schon mal ganz schön Pech haben.
Natürlich wird einem immer gesagt, man soll die lokalen Händler stärken und nicht (nur) online einkaufen, aber die guten Vorsätze kann man sich getrost auch für das nächste Jahr aufheben, oder? Es ist ja nicht mehr sooo lange hin.

Hier geht es um eine Lieferung, die allerdings lokal nicht zu bekommen war.
Das damit beauftragte 110 Jahre alte Goldwappen-Lieferunternehmen aus Seattle (das heißt nicht, dass die immer güldene Wappen liefern) tätigt leider nur noch einen einzigen Zustellversuch, der bei Berufstätigen durchaus auch mal erfolglos sein könnte. Schade, aber das weiß man.

Nun gut, hat man eben zusätzliche Wege, will man sein Zeug doch noch vor Weihnachten haben. Allerdings sind auch die Öffnungszeiten der "Ersatzfiliale" so wenig optimal, dass man weder vor der Arbeit erfolgreich dort vorbeischauen könnte, noch es nach der Arbeit rechtzeitig hinschaffen würde.
Blöd für den Kunden (oder auch den Verkäufer, der u.U. nicht an sein Geld kommt) und tatsächlich ziemlich dumm vom Logistikriesenunternehmen.
Wer weiß, vielleicht sind die aber auch nur superschlau...

Die Möglichkeit, Urlaub zu nehmen, bleibt ja noch als letzter Ausweg, nämlich die Anreise zum Abholstützpunkt (dieser ist auch gar nicht mal "gleich um die Ecke") rechtzeitig zu bewerkstelligen.
Gesagt - getan.
Und ups!, ist ausgerechnet heute dort geschlossen wegen "Weiterbildung".

Weiterbildung?
Na toll, und hoffentlich lernen nun doch noch alle Beteiligten, wer eigentlich wem Dienste leisten soll.


Vielleicht geht aber auch allen das Thema einfach nur sechs Meilen am Bürzel vorbei, und man saß gemütlich in trauter Runde zusammen und trank leckeren Mokka zu Stolle und Marzipanbrot...

Aber wer will schon, dass, gerade zur besinnlichen Zeit, anderen Dummheit, Desinteresse oder mangelnde Servicebereitschaft unterstellt wird?
Unsereiner jedenfalls nicht!

Einen Versuch gibt es noch, und mit dem allerletzten Tag Resturlaub verabschiedet sich
Ihr Vorweihnachts-Frosch

Sonntag, 17. Dezember 2017

Worauf warten Sie?

Selbstverständlich gibt es kaum etwas zu erzählen!
Minderbegabte Staatsoberhäupter bringen den ganzen Globus in Gefahr, andere können nicht koalieren (was ja auch völlig klar ist!), und der Winter ist auch noch nicht so richtig angekommen...

Ach ja, Weihnachten steht quasi vor der Tür, aber das wissen Sie bestimmt, oder Sie ahnen es, sieht man die tütenbepackten Passanten hier und dort und in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
"Nüscht Besonderet also nich!" würde der Berliner sagen, aber wer versteht den heutzutage schon noch? Das ist wohl bald ähnlich dem Gälischen, das ja in Schottland auch kaum mehr jemand versteht...
Aber unsereiner jammert nicht! Es geht abseits des Tümpels auch mal inne Kultur. Schön kaloriengepolstert (Scone mit ziemlich fetter Sahne und feiner Marmelade bestrichen) sitzt man in trauter Runde und lauscht dem Gospel, extra aus New York nach Berlin eingeschwebt.

Gospel? Kennt man doch aus Blues Brothers, oder?
James Brown hottet da ziemlich ab und alle machen mit.
Genau so!
Na ja, nicht ganz so vielleicht...
Irgendwie ist es für unsereinen Gospel nur zu hören, wie vielleicht für einen, der nur des Messweines wegen zur Messe geht. Könnte wohl sein, aber die Patschehand dafür gleich ins Feuer zu legen?
Lieber doch nicht.



Die Akustik der Apostel-Paulus-Kirche war suboptimal, oder aber suboptimal justiert.
Eigentlich fragt man sich überhaupt, warum man in einer Kirche nicht unplugged auftreten mag. So manch Misslaut kam überdeutlich in den Gehörgang, und der eine oder andere Titel verdiente Applaus, weil er endlich zu Ende war. Und fast hatte man den Eindruck, je mehr sich ein Interpret blamierte, desto lauter erfolgte der Beifall. Es wurde also hin und wieder der gute Wille prämiert, ...und deswegen kamen die extra über den großen Teich gesegelt? Klar, dass man dann auch die Ode an die Berliner sang.

Überhaupt war die Zugabe der mitreißendste Teil des Abends.

Beim Herausquetschen aus den heiligen Hallen war allerdings schon fast vergessen, dass Misstöne erklangen, Sirenengeheul unsereinen quälte, und man beim Weihnachtsmedley nur schwer die allseitsbekannten und vielgesungenen Titel erkannte.
Verflogen wie der sanfte Flügelschlag eines Nachtschwärmers...

Sie merken schon, mein Lob kommt also tatsächlich nur sehr verhalten rüber, und für sechs bis sieben Jahre habe ich vom Gospel garantiert genug, was nicht heißt, die olle Blues-Brothers-DVD nicht sogleich einzulegen.
Ich brauch es jetzt nämlich einfach mal schön!

Einen schönen dritten Advent,
Ihr Sonntags-Frosch