Dienstag, 17. Februar 2015

Strand und Meer und mehr

Es ist gar nicht mal so lange her, als sich im Winter an der Ostsee Fuchs und Hase "Gute Nacht!" wünschen konnten.
Nun ja, im Laufe der Jahre hat sich jedenfalls herumgesprochen, dass es auch an der winterlichen Ostseeküste ganz schön sein kann.

Vorbei scheinen jedenfalls die Zeiten, als man weder am Strand, noch im Wald beim Spaziergang Leute getroffen hat.
Ja, es kam schon mal vor, aber eben nur mal.
Immerhin gibt es jetzt schon wieder jeden zweiten oder dritten Mülleimer an der Strandpromenade. Man muss also nicht mehr seine Bananenschale von Ahlbeck bis Bansin herumtragen. Die Kurtaxe macht's wohl möglich.
Allerdings reicht es wohl nicht mehr für die Toiletten. Der sehr dringliche Klogast (also Toilettentourist) muss leider bis Ende März warten.
Wenn das mal gut geht...

Nun könnte man denken, dass dort oben das Leben tobt. So schlimm ist es aber doch noch nicht, da mindestens die Hälfte aller Häuser noch Pause macht. Ebenso die Hälfte aller Restaurants.
Ergo drängeln sich die Ostseeurlauber schon beim Frühstück in der Hotellobby und später im Restaurant. Man könnte fast sagen, dass die sortierten Essensdurchgänge beim FDGB-Feriendienst gar nicht mal so unpraktisch waren...
'Tschuldigung, Sie haben darüber ja gewiss nur Schlechtes gehört.

Na ja, jetzt wird man eben mal noch für 'ne halbe Stunde weggeschickt.
Mit hungrigem Magen kann man ruhig mal zur Seebrücke latschen und wieder zurück, und wenn immer noch kein Platz sein sollte, latscht man eben nochmal.

Dafür überbieten sich die Häuser gegenseitig mit Sonderleistungen und preiswerten Arrangements. Fast schon Standard sind enthaltene Abendessen im eigenen Haus und der kostenlose Besuch der Therme nebenan. Man geizt auch nicht mit Rabatten bei Massagen und Gesichtskosmetik. Nur das hauseigene Schwimmbad könnte doch ein wenig wärmer sein...


Die Ostseeküste eint jetzt auch gewissermaßen unser Land, obwohl man doch sofort weiß, woher derjenige kommt, der für sein 13-jähriges Kind für zwei, drei Tage Abwesenheit zu Hause eine Betreuung organisieren musste.
Die sind auf jeden Fall keine Rabeneltern.
Mass auch mal gesagt sein!

Trotzdem, armes Kind!
...sturmfreie Bude war doch immer herrlich, auch wenn man kurz vor dem Wiedererscheinen der Eltern sehr viel aufzuräumen und zu putzen hatte.

"Schweine raus, Preußen rein!" gilt für den Fremdenverkehr der Ostseebäder nur noch bedingt. Deswegen fühle ich mich auch immer wieder eingeladen, und der Sealord entschädigt auf jeden Fall für das Gedränge beim Frühstück.

Gute Fahrt!
Ihr reisender Frosch


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