Sonntag, 27. Oktober 2013

Man hat einfach keene Pferdebeene...

Nee, hat man wirklich nicht, keinesfalls wenn man per Pedes da lang latscht (oder hopst), wo man sonst nur mit einigen PS unterm Hintern durchbrettert. Aber Pilzesuchen von der Rumpelkiste aus (Ich trau' mich gerade nicht dazu 'Auto' zu sagen. Wer weiß, wer so alles mitliest...) wäre auch gerade mal suboptimal.

Nun ja, Pilze gab's kaum, weil nämlich die notwendige Feuchtigkeit leider erst nach unserer Abreise eintraf. Und - daran haben wir uns längst gewöhnt - nicht wohl dosiert, sondern so, dass einem gleich der Dreck aus allen Poren gespült worden wäre, wäre man noch dort gewesen. Den Pilzen war es egal.


Immerhin hat uns der Wald auch so Freude bereitet, nämlich immer dann, wenn man kurz verpusten musste ob der steilen Hügel und dann Gelegenheit hatte, sich die Umgebung richtig anzusehen, statt zu jammern, dass es beim letzten Mal aber wesentlich leichter hier lang ging.
Na klar, auf dicken Reifen!

Und irgendwie war das dann schon ziemlich olympiareif: Schweiß statt Ruß und Qualm und dafür gleich noch'n Stück Kuchen mehr zum Kaffee. Ausgleich muss sein!

Also!
Ihr absolut sportlicher Frosch

PS:
Folwark Helena gibt es leider wirklich nicht mehr. Ökonomisch ging wohl das Konzept vom Fliegen, Jeepfahren, Wasserwandern, Pilzesuchen, Streichelzoobesuchen, Reiten, Baden, Campen, Wildschweinessen oder einfach nur Übernachten nicht auf.
Schade.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Berlin, Berlin

Irgendwie wird gegeizt in dieser Stadt, die sich selbst als weltoffen versteht, wie keine zweite. Und dennoch werden im Sommer, jedenfalls im Osten, kaum Springbrunnen eingeschaltet, und jetzt ist es auch so mit dem Licht. Es soll ja gerade so etwas Ähnliches stattfinden, wie das Festival of Lights, und man sieht auch 'ne Menge Leute mit teuren Stativen und hochwertigen Kameras, aber irgendwie fehlt Strom... Der Osten jedenfalls ist so dunkel, wie man es in alten Geschichten beschreibt...
Vielleicht ändert sich ja was, wenn das Tafelsilber, was anno dazumal Buhmann-Hehlsing und Konsorten verschleudert haben, teuer zurückgekauft wird. Aber dazu muss ja erstmal die Abstimmung entsprechend ausgehen.

Für mich wäre es schon sehr schade, wenn irgendwann auch noch das Blinken am Fernsehturm abgeschaltet werden würde. Seit 1969 ist er mein Leuchtturm, der mir stets den Weg nach Hause weist und mich erkennen lässt, wo ich eigentlich gerade stehe.

Seien Sie nicht wankelmütig!
Ihr standhafter Frosch

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Herbstniesel:
Morgen ist es soweit...

Morgen, im vorabendlichen Niesel, noch Wochen vor der Nacht Oidhche Shamhna, treffen sich sieben (eine magische Zahl?) Herren unter konspirativen Umständen (ja, ein echter Agent i.R. ist auch mit dabei) im Nebengelass einer Kneipe in Kaulsdorf.
Der Grund?
Abendessen.

Die Konspiration geht aber danach weiter.
Mit hochgeschlagenen Kragen, tief ins Gesicht gezogenen Hüten und jeder Menge Vorfreude begeben sich diese Herren in den Norden, um den Achten zu treffen.
Das passiert dann am Feuer, bei Fackel- oder Kerzenschein und neben einem kargen, späten Mahl, welches lediglich aus bitterer Schokolade und kräftigem Käse besteht.

Getränke?
Nur trockener Rotwein, Guinness und Wasser stehen zur Auswahl, und der eine oder andere Tropfen Wasser wird garantiert auch verbraucht werden, ...

...um die Kostproben auf Trinkstärke, nämlich zur besseren Entfaltung ihrer Aromen, herunterzuverdünnen. Ganz maßvoll natürlich! Und auch zum Spülen der Gläser zwischendurch.
Und das alles verdanken wir zum großen Teil dem sprichwörtlichen Geiz der Schotten, nämlich gebrauchte Fässer verwendet zu haben.

Jetzt wissen Sie es also. Es geht um eine Whiskyverkostung, und es geht nur um Single Malt.
Und spannend wird es auch, weil wieder einige Raritäten dabei sein werden. Diese stehen bereits im Probierzimmer und erwärmen sich auf Zimmertemperatur. Die Nosinggläser sind auch bereits poliert.
Für den interessierten Probierer liegen auch der aktuelle Michael Jackson und Jim Murray in Reichweite, aber nur, um vielleicht nachträglich doch noch zu schmulen.

Und dann gibt es weitere Überraschungen, kann man doch heute noch nicht wissen, welche Kostproben die Gäste mitbringen, oder ob das Feuer draußen dem Regen trotzen wird, oder ob der ach so besondere Tropfen doch aus einem gammeligen Fass stammt...

Geht aber alles gut, wird jedes Tröpfchen gelobpreist, vermutet man, dass dieser Genuss dennoch einmalig bleiben wird, denn man weiß, z.B. eine von nur 172 oder auch 1100 Flaschen weltweit stellt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Wiederholung in Frage.
So ist es eben mit den Raritäten.
Allerdings gibt es ja auch Sorten, die der Nachfrage besser gerecht werden können und dennoch eine hohe Qualität widerspiegeln, die auch, je nach Geschmack, mehr oder weniger rauchig sind und/oder eine mehr oder weniger kräftige Fassnote tragen. Diese muss aber erst mal jeder für sich selbst (heraus)finden, auch unter dem Aspekt, welche Bedeutung man z.B. der Kühlfilterung zubilligt.

Aber eins ist gewiss: am Feuer verträgt fast jeder einen etwas torfigeren Whisky und der sollte auch keinesfalls und niemals kühlgefiltert sein...

Slàinte mhath!
Ihr Frosch

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Altweibersommer?

Ja, na klar haben wir jetzt Altweibersommer!
Die Frage ist doch nur, darf man das so noch sagen? Negerkuss und Zigeunersauce sind ja bereits von der Liste korrekter Ausdrücke gestrichen. Pipi Langstrumpf wurde in einzelnen Passagen schon umgedichtet...

Altweibersommer kann es aber wohl weiter heißen, denn wer kennt schon alte Weiber? Und die, die man kennt, werden nicht beleidigt sein, sind sie doch mehrfach geliftet, tragen sie doch ihr Silikon mit Stolz und verdecken die unkorrigierbare Falte zwischen den Brüsten mit fetten Glitzerutensilien, hat man mir erklärt.
Alte Hexen, die mit Kröten zaubern, gibt es wohl auch kaum noch. Und die paar letzten ziehen Handschuhe an und wickeln Wolle oder Seide um den Hals. Außerdem vernebeln sie den Männern den ach so objektiven Blick, indem sie Funken sprühen lassen, Wohlgerüche verströmen und durch bunten Rauch ablenken. Und es hilft!


Aber irgendwann kommt bestimmt alles wieder, auch der Stolz des Alters. Man wird sich zuerst zwar erschrecken, wenn einem in der U-Bahn ein Platz angeboten wird. Aber dann werden einem die Unzerknautschten lauschen, werden versuchen, fremde Lebenserfahrung aufzusaugen. Und die Achtung vor dem Alter erst...

Aber jetzt fange ich bereits wieder an zu spinnen. Bis dahin ist ja noch 'ne Menge Zeit, und solange kann man sich ja einfach vom schönen Herbst entzücken lassen, besonders, wenn das Wetter mitmacht.

Tja, mich geht das ja eigentlich alles nichts an, oder haben Sie schon mal einen Frosch mit Falten im Gesicht gesehen?
Also, genießen Sie Ihren Feiertag, und vergessen Sie nicht, der wurde ein paar Tage vorverlegt.

Ganz unbehaart und völlig unzerknautscht!
Ihr schöner Frosch