Freitag, 8. März 2013

Was bleibt?

Immer wenn ich in die Schumannstraße komme, freue ich mich über das DT-Logo, wie es noch oben am Theatergebäude in unverwechselbaren güldenen Lettern prangt. "Ziemlich gelungen", geht mir dabei durch den Kopf.
Es bahnt sich jedoch Veränderung an. Eintrittskarten, Programmheftchen und Webseiten sind bereits mit dem schlichten dt dekoriert. Eine Frage der Zeit also.



Auch eine Frage der Zeit ist, was letztendlich bleibt. Also, was übrig bleibt, wenn man geht...
Kann man in Zeiten des Wandels alles Vergangene über Bord werfen? Findet man Halt (oder auch nicht) an seinen Liebsten? Wie leicht bastelt man sich sein eigenes Weltbild zusammen und verschließt die Augen vor den (vielen) nicht ganz oder überhaupt nicht passenden Puzzlesteinchen. So ins Grübeln geraten kommt man sogar bis zu der Frage, deren Antwort immer die 42 sein wird.

Neun Schauspieler (von ganz jung bis ganz alt. 'Tschuldigung Herr Grashof) agierten gestern so lebensecht, dass man in jeder Figur mindestens einen Verwandten oder Bekannten wiederentdeckte.
Wenn Familien am Alkohol, an Stalin oder anderem Unbill zerbrechen, am Ende nur noch Leere bleibt oder aber Demenz, schnürt es einem schon gewaltig den Hals zu.
Harter Tobak für den Feierabend von halb acht bis elf.

Für manch einen vielleicht zu hart, für Wessis ohnehin schwer verständlich, weshalb auch nach der Pause das Parkett ganz leicht gelichtet wirkte. Situationskomik provozierte hin und wieder einen Lacher, der jedoch jedem, der es halbwegs nachvollziehen konnten, im Halse stecken blieb.
Mein Bonbonpapier konnte ich jedenfalls ganz lässig auf die zum Ende der Vorstellung vermüllte Bühne werfen, mich nochmal in Gedanken bei den Schauspielern bedankend, ehe tief gedankenversunken die Strecke zum Tümpel zurückgehüpft werden musste.

Ja, was bleibt eigentlich?
Ihr nachdenklicher Frosch

PS:
Haben Sie auch an den Frauentag heute gedacht?!

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