Sonntag, 30. Dezember 2012

Das letzte Kistenkonzert 2012?

Als letzte Musiker konnten wir gestern Abend Heart of Stone in der Kiste begrüßen. Und es war ganz schön voll. Immerhin so voll, dass das Fassbier nicht reichte. Für solche Notfälle gab es aber auch noch Berliner und Sternburg aus der Flasche.
Mit hundert Besuchern hatte hier wohl niemand gerechnet, und der weitsichtige Fred war ja im Urlaub.

Auch die Technik hatte ihre Mucken, die den Beginn des Konzerts verzögerten. So war aber genügend Zeit, sich zu unterhalten, Einblicke in das lexikalische Bandwissen des Bluesers zu erhalten und auch 'ne ganze Weile an der länger und länger werdenden Bierthekenschlange anzustehen, ohne etwas zu verpassen.

Irgendwie stand dann doch noch jemand auf dem Mikrofonkabel, als die vier Gitarren, das Schlagzeug und die anderen Rhythmusinstrumente einsetzten. Nur stimmte irgendwie das Tempo die erste halbe Stunde nicht - zu langsam, viel zu artig.
Dafür ging es bei Sweet Virginia zu schnell, so dass man beim Tanzen ganz aus der Puste kam.
Vielleicht ging aber auch nur unser inneres Metronom falsch, und das mit der Puste muss evtl. erst mal noch trainiert werden...



Dann kam aber die Band richtig in Schwung, fand sogar noch ein hellgrünes Kabel auf der Bühne, das sogleich irgendwo angeschlossen wurde, und angeheizt durch den lauter werdenden Gesang des Tanz- und Hörvolkes wurden die Stones in ihrem langsam ausgehenden fünfzigsten Jubiläumsjahr dann von allen Anwesenden außerordentlich gut zelebriert.
Es machte Spaß.
Und als wir Punkt null Uhr gingen, war im kleinen Saal noch nicht ans Gehen zu denken.

Rutschen Sie gut ins Neue Jahr!
Ihr Frosch

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Das soll Weihnachten sein???

Da sitzen wir nun bei über zehn Grad um die Fichte herum und warten irgendwie darauf, dass es Winter wird.



Irgendwie war es ja schon mal Winter, und in Russland erfrieren auch die Leute, aber uns scheint der abhanden gekommen zu sein.
Selbst der Teich hat nur noch eine dünne Eisschicht.

Nun ja, die Geschenke haben wir eingesammelt, aufgerissen, ausgepackt, und morgen gehen wir zur Tauschbörse... Wie jedes Jahr also. Außer, dass wir Socken von Jahr zu Jahr als Geschenk immer blöder finden. Oder Espressomaschinen. Oder Töpfe. Oder oder...
Gratulieren wir uns doch einfach dazu, den Weltuntergang am astronomischen Winteranfang überlebt zu haben! Freuen wir uns, auch die Festtage ganz gut überstanden zu haben, trotz Völlerei, Südfrüchten und Familientreffen. Prost Mahlzeit!
Wir sind also wer!

Und so quasi über uns hinausgewachsen verkünden wir unser weltliches Urbi et Orbi als "Frohes Fest für alle!", gerade noch rechtzeitig am 2. Feiertag fünf vor zwölf.

Also, allen noch ein Frohes Fest!
Ihr Frosch

Freitag, 30. November 2012

Dafür oder dagegen?

Es wird langsam kühl in unseren Breiten. Gleich eine gute Gelegenheit, die Frage zu klären, ob kühlgefilterter Whisky als "geschmackskastriert" zu bewerten wäre.
Offensichtlich ist dieses Problem ähnlich dem, in dem auch Befürworter und Gegner der Blends aufeinander losgehen. Aber ich frage nun Sie, kann denn ein Blend, der zu sechzig Prozent aus "Industriealkohol" (also großindustriell gefertigten Grain-Whisky) besteht und nur ganze vierzig Prozent Malt Whisky enthält, die volle Aromenvielfalt und -intensität aufweisen? Ich will das jedenfalls nicht glauben.
Trotzdem ist weltweit noch immer die "gleichbleibende Qualität" der Blends bedeutsamer, als die fassspezifische Individualität einzelner Malts. Frösche mögen im Allgemeinen nicht dieses Einheits-Eierpopeier, auch auf die Gefahr hin, dass manche Geschmackserlebnisse für immer unwiederbringlich sein können...
So ähnlich bewerte ich auch die Farbe der einzelnen (fassreinen) Sorten. So, wie wir Frösche nicht immer nur grün, sondern auch braun, bronzefarben oder türkis sein dürfen, darf doch ein Whisky auch mal "nur" strohgelb oder auch sherryrot aussehen - je nach Lagerfassintensität und -dauer.
Hat es der TALISKER wirklich nötig, mit Zuckerkulör aufgewertet zu werden? Und darf man nach dieser "Aufwertung" wirklich noch die schöne bernsteingelbe Farbe des edlen Getränks bewerten und lobpreisen?
Wahrscheinlich JA, denn Silikonbrüste werden doch mehrheitlich ganz ähnlich wahrgenommen.

Trotzdem versucht man immer wieder Objektivität in alle Bereiche hineinzubringen, selbst in die des Berserkergetränkes, falls man einigen historischen Hinweisen trauen darf.
Man sucht zwar nicht unbedingt die Seele des Lebenswassers mit wissenschaftlichen Mitteln [Link 2016 überarbeitet. Bitte beachten Sie die verschiedenen Quellenangaben im Dokument], so doch aber die Geheimnisse der Komposition. Spektroskopie eben.
Ich erinnere mich noch an dicke Atlanten die zu sichten waren, wenn man einer Substanz auf der Spur war - zu sein glaubte...




Lassen Sie uns jetzt zum Thema "Kühlfilterung" zurückkommen.
Auch hier wurde experimentiert. Mehrere Sorten wurden zur Hälfte gekühlt, durch Papierfilter getropft und mit der unbehandelten Hälfte vergleichend blind verkostet.
Es klingt erst einmal gar nicht so doof und ist als Partygag garantiert 'ne schöne Sache. Erst lachen alle, wie sich die Prüfer "verkosten" (Ha ha, wieder den falschen herausgeschmeckt!), dann lachen alle, wie sich die Prüfer bekleckern (Dissss is jetze aba wiklich der Laga-gavullinnnnn unnzva nichh kühgefillat!) usw.
Das wissenschaftliche Experiment disqualifiziert sich leider selbst durch die Verwendung des Melitta®-Kaffeefilters No. 4. oder eines nicht genau bezeichneten Faltenfilters. Vielleicht hätte man ja doch lieber 'ne G4-Fritte mit 10-16 µm Porenweite nehmen sollen.
Wo bleibt da die GLP (die "Gute Laboratoriumspraxis")?
Auf der Strecke nämlich!

Wenn Sie also wieder mal Ihren Single Malt aussuchen, empfehle ich Ihnen, unbedingt auf folgenden Hinweis zu achten:
UN-CHILL FILTERED (AS IT SHOULD BE) oder
NON CHILL-FILTERED oder
WE NEITHER CHILL-FILTER... oder oder oder.

Die Frage, wer überhaupt und warum auf die Idee der Kühlfilterung kam, sollte heute hier nicht geklärt werden, denn sonst könnte man auch gleich fragen, wie viele Eiswürfel in ein Nosingglas passen.

Jetzt muss ich mich aber wirklich schütteln, und Dr. L., diesmal stimme ich Ihnen nicht zu. Meiner Ansicht nach ist das nicht nur eine "philosophische Frage"!

Zum Wohle!
Ihr Frosch,
diesmal geschüttelt - nicht gerührt

Donnerstag, 29. November 2012

Alzheimer

Radnetzspinnen, die schon etwas älter sind, vergessen angeblich beim Netzspinnen die Symmetrie. Das soll als Modell für künftige Alzheimerforschungen dienen können.
Klingt plausibel.



Ideal wäre natürlich ein 1:1-Modell am POI "Mensch". Spazieren Sie einfach zum Potsdamer Platz oder dahin, wo ein BVG-Liniennetz hängt, oder gehen Sie nach Rüdersdorf. Sie werden sich vielleicht wundern.



Die Menschen sind eben auch nur Spinnen. Immerhin schmecken mir die Letztgenannten gut.

Trotzdem alles Gute!
Ihr Frosch

Freitag, 9. November 2012

Liebeserklärung an alle Jahreszeiten

Ja, natürlich kann man auch im Sommer kuscheln, bei 30 Grad und so, oder wie auf Kuba üblich, im seichten Ozean ab 28 Grad Wassertemperatur.
Unsereiner bevorzugt aber die etwas kühlere Jahreszeit, bei der man am Ofen sitzen kann ("Ach Annabell, ach Annabell, komm setz Dich auf mein Bärenfell...") oder aber unter dem Deckbett zusammenkriecht.
Der Duft weihnachtlicher Gewürze umzingelt einen. Ob das am frischen Glühwein liegen mag? Vielleicht kommt das aber auch von den gerösteten Mandeln oder den gerade geschälten Südfrüchten. Ja, und der Rauch, der evtl. aus dem Ofen, nicht unbedingt vom guten Whisky stammen muss, oder doch, oder auch beides...



Eine rundum angenehme Herbstzeit, vor der viele gerne fliehen würden. Ich aber mag einfach diese gemäßigte Zone mit dem Sich-Abwechseln der Jahreszeiten. Ich liebe Schnee, aber auch das Warten auf den Frühling danach. Ich bin verknallt in den Sommer am und im Tümpel. Und erst der Herbst..., aber das wissen Sie ja bereits.

Wissen Sie auch noch, wie man einen Drachen baut?
Ihr Frosch

Nachtrag vom Lagerfeuer

Es war doch ganz schön eng am Feuer...



...aber wir rückten eben etwas zusammen und genossen neben Glühwein, Bier und Tee auch Whisky. Hiervon schmeckte einer besser als der Andere, so dass man sich am Ende schon nicht mehr festlegen konnte, welcher der Leckerste war.
Na ja, für manch einem war alles andere als Whisky lecker, aber ich muss sagen, der Lagavulin im Rauche des Feuers - einfach unbeschreiblich...

Slàinte mhath!
Ihr Frosch

Dienstag, 30. Oktober 2012

Oidhche Shamhna

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Zum morgigen Keltischen Winteranfang wird schon Holz zusammengetragen. Die Zutaten für den Glühwein (Tee, Zimt, Biozitronen, Nelken, etwas Zucker, Rotwein und geheime Kräuter) stehen auch schon bereit. Natürlich wird der Lagavulin 16 endlich geöffnet. Immerhin wartet der Karton mit dem zerbrechlichen Inhalt, der wiederum das Lebenswasser (uisge-beatha) enthält, auf das große Aufreißen - angekündigt bereits am siebten August in Napoleons Brauhaus in Leipzig.
Deswegen darf diese Flasche auch nicht ganz alle werden, damit nämlich eine winzige Kostprobe davon irgendwann mal nach Zschorlau mitgenommen werden kann.
Dieser Whisky ist nicht ganz der allerallerbeste aller Heilwässerchen, aber doch schon ein ziemlich guter. Und auf jeden Fall einer mit unheimlich großer Symbolkraft.



Was essen wir am Feuer? Genau, Kürbissuppe(n) und Butterstullen. Na ja, eine Suppe wird eher lieblich schmecken und eine ordentlich Ingwer enthalten. Dazu gibt es geröstete Kürbiskerne und ein paar Spritzer Kürbisöl zur Dekoration.
Dieser Tag (also die Nacht Oidhche Shamhna) fällt nun mit dem hierzulande neumodischen Halloween zusammen, wo verkleidete Gören aus der Nachbarschaft mit Begleitschutz ihrer Eltern grölend nach Süßigkeiten betteln und gleich nach Erhalt oft/meist das ganze (unverrottbare) Bonbonpapier achtlos in den Wind werfen. Da steht also wirklich das Tor zum Totenreich, zur Unterwelt offen. Na gut, Bücken ist gut für unsereiner.
Und diese Terminüberschneidung kann eigentlich nur rein zufällig sein... Doch, doch!

Ich werde mich diesbezüglich aber auch etwas vorbereiten und schon mal eindecken mit Peperoni-Bonbons, Ingwerstückchen, Lakritzschokolade und anderen Leckereien. Die Begleitschutzeltern bekommen, wie jedes Jahr einen Glühwein, falls am Keltischen Winterfeuer noch Platz sein sollte.

Aha, mein Glühwein ist Ihnen zu sauer!?
Die Gören wollen lieber Vollmilchschokolade!?
Etwas kalt ist Ihnen auch noch!?

Wie immer also.
Und ewig grüßt das Murmeltier...
Diesmal aber
Ihr Frosch

Sonntag, 28. Oktober 2012

Speiches Monokel in Hellersdorf

Da kamen sie, die Herren, die ich immerhin partiell 1975 in Merseburg erleben durfte.
Erleben!
Aber das ist eigentlich eine andere Geschichte und hat vielleicht auch mit der Zellteilung in Speiches Monokel und Monokel Kraftblues zu tun. Aber wer will das nun genau wissen?!

Was besonders war, ist, dass Speiches Mitstreiter etwa zweiundfünfzig eigene Fans mitgebracht hatten, denn man sah tatsächlich ca. zweiundfünfzig fremde Gesichter gestern Abend in der Kiste. Fred konnte sich freuen. Wurden erst noch drei Tische zusätzlich aufgestellt, musste man nachher sowieso stehen, um etwas Bühne sehen zu können.
Es war wesentlich voller, als gewohnt.



Monokel legte sich ordentlich ins Zeug, und der Ost-Blues brachte vom ersten Takt Stimmung in das winzige Etablissement. So gab es auch bis kurz vor halb zwölf zwei Zugabeblöcke. Na klar!

Mein Froschwissen wurde auch erweitert. Speiche war der Bassist, der die ganze Zeit keinen Mucks sagte, und nicht wie ich dachte, der Sänger. Na macht ja nichts!

Schönen Sonntag!
Ihr Frosch

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Absolut festgewachsen

Ja, festgewachsen am S-Bahnhof Kaulsdorf!

Ich kam gerade von Paulis Tümpel - nochmals ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG! - etwas Bier intus, etwas Bowmore intus, und stand an der Haltestelle des 399-er am S-Bahnhof.

Als der 164-er kam, dachte ich an Bluewater im Kaulsdorfer Busch, eine mir bis jetzt völlig unbekannte Kneipe bei den Kaulsdorfer Seen - und eigentlich sollte mir hier jeder See, jeder Tümpel, jede Lokalität bekannt sein...



Ich dachte so bei mir, "Bluewater spielen bestimmt noch 'ne Stunde", und konnte mich dennoch überhaupt nicht rühren um einfach den 164-er, der sich ja von zu Hause mehr und mehr entfernen sollte, zu besteigen.

Festgewurzelt!
Festgewachsen im täglichen Einerlei, unfähig die Schranke des Unüblichen zu übersteigen. Na, ich bin mir ja einer!

Jetzt, da ich weiß, was für Einer ich bin, wird mir das aber bestimmt nicht nochmal passieren. Ich gelobe, fortan spontaner zu sein, auch wenn mir die Blase drückt!

Bitte seien Sie nachsichtig mit Ihrem Urteil und glauben Sie mir.
Auf jeden Fall werde ich ab sofort auch die Termine im Kaulsdorfer Busch verfolgen.

Aber seien auch Sie ab jetzt etwas spontaner!
Ihr Frosch

Herbstsonne

Die Sonne guckt manchmal vom Himmel - so zu den Oktobertagen 20./21.10. mit über 20 °C - manchmal guckt sie aber auch aus dem Suppentopf...
Ich meine das natürlich BILDLICH.

Jedenfalls sei allen Wanderern, Radfahrern, sonstigen Besuchern und Interessierten empfohlen, neben der obligatorischen Seenrundfahrt mit dem fast lautlosen Elektrokahn auf dem Schermützelsee, unbedingt die Bollersdorfer Höhen zu erklimmen, um evtl. beim Fischer (der heißt nur so) hineinzuschauen.



Natürlich gibt es die normalen Gerichte, aber wie wäre es z.B. mit einer klaren Ingwersuppe? Die Rühreier zum Frühstück sind gezogen, nicht gerührt, ganz genau wie zu Hause, und überhaupt...

Guten Appetit!
Ihr Frosch

Samstag, 13. Oktober 2012

Kurz und gut!

Die Kiste hatte sich richtig fein gemacht. Der Kinosaal war zum bequemen Ausruhen geöffnet, nebst Großbildleinwandübertragung LIVE aus dem Nebenraum, aber vielleicht hätten die Tische und Bänke dort sogar stehen bleiben können...

Jedenfalls erlebten in der Kiste etwa einhundert Gäste das Pretty-Things-Konzert - einen sauberen, schnörkellosen und lauten Beat, der einen vom ersten Takt an in die Sechziger zurückversetzte (Na ja, damals war ich ja für Beatclub & Co. eigentlich noch zu klein...).
Es war schon ziemlich Klasse und auch etwas anachronistisch, zwei am Ende Ihres siebten Lebensjahrzehnts zuzuhören, die die Post abgehen ließen, wie wildgewordene Handfeger (Bezeichnung meines Großvaters für die Langhaarigen in den Sechzigern). Ich hätte wenigstens die Mundi einstecken sollen!
Am Rande berichtete Wolfram Bodag vom Schöneicher Konzert der Pretty Things mit Engerling und Arthur Brown, also dem 'Hammer', den ich vor etwa zwei Jahren leider irgendwie verpasst hatte.
Fans, die die Band bereits seit 1967 live kannten, schwärmten von allen möglichen Events. Ich hatte leider die Knipskiste vergessen. Schade, aber immerhin ein Foto des Bandlogos vom Schlagzeug kam per MMS und die EP der Pretty Things, auf der wir wenigstens alle fünf Unterschriften zusammentrugen, sehen Sie hier:



Ich freute mich jedenfalls, dass erst nach ca. 70 Minuten die verdiente Pause kam. Nur leider fingen die Roadies bereits an, abzubauen. Finito!
Das war mir etwas schnell, ohne Chance, 'Zugabe' zu rufen, ohne ordentliche Verabschiedung... Hat das Asthmaspray zwischen den Titeln nicht ausgereicht, einen längeren Atem zu haben?

Trotzdem war es schön, und es gab auch schon kürzere, viel teurere Konzerte: Marilyn Manson im Velodrom, Eric Burdon in Freiberg...
Nachträglich also einen schönen Gruß nach London zu den Pretty Things. Vielleicht kommt Ihr ja wieder einmal in die Kiste (oder Parkbühne).

Bis dahin also!
Ihr Frosch

Besetzung beim Kistenkonzert:
Phil May (Gesang, Tamburin, Kastanietten)
Dick Taylor (Gitarre, Gesang)
Frank Holland (Gitarre, Gesang, Mundharmonika)
Jack Greenwood (Schlagzeug)
George Woosey (Bass, Gesang)

Samstag, 6. Oktober 2012

The Pretty Things

Immer, wenn ich 'ne Band hören kann, die schon in meinem alten, zerfledderten Rocklexikon (aus der ersten Hälfte der Siebziger) ausführlich beschrieben wird, und die vielleicht sogar auf meinem alten Lieblingsband 16 zu hören ist, überkommt mich dieses besondere Kribbeln. Es ist mehr als Gänsehaut.
Jedenfalls mischt sich Vorfreude mit der unsteten Suche nach allem Hörbaren ...und auch mit Blick auf Youtubes Repertoire - zur Vorbereitung und Einstimmung gewissermaßen.



Und so muss ich unserem angekündigten Besuch aus den Bergen, also aus Eibenstock, auch gleich erklären, dass der Freitagabend nun komplett verplant ist.
Nix Friedrichshain!
Nix Fernsehturm!
Wir gehen in die Kiste, und da ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie hier Tausende hineinpassen sollen (320 war wohl mal das Maximum bei Gysi und auch bei "Beatles treffen Stones"), werde ich sicherheitshalber die Karten im Vorverkauf besorgen.
Tut mir leid, Fred, dass Euch dann je Karte vier Euro perdu gehen, aber beim Getränkekauf kann man das ja mit etwas mehr Trinkgeld ausgleichen, oder?

Ich bin gespannt, wer noch so alles von den Mittfünfzigern mitgehen wird, aber wenn ich schon mitten in der Woche zur Kiste latsche, muss es sich auch lohnen.
Sagt also schon mal Bescheid, für wen ich alles Karten mitbringen soll.

Also dann!
Euer, bzw. Ihr fleißiger Frosch

Sonntag, 30. September 2012

Man kann doch den Raggae
nicht im Sitzen spielen

Genau!
Und das war ja auch gar nicht das besondere Anliegen von Mr. John Campelljohn und seinen beiden Begleitern. Der Blues floss von der Bühne, und besonders weise war, dass der längste der Musiker aus sterischen Gründen (und auch sonst) am Schlagzeug saß.
Die Kiste hat wirklich keine besonders hohe Bühne, weder relativ, noch absolut. Und ein Konzert mit nur sechzig Anderen zu hören, ist irgendwie schon ein ganz besonderer Luxus.



Jedenfalls führte uns das Canadische Trio u.a. durch den Chicago-Blues mit einigen Anleihen bei Mick & Co. War der Little Red Rooster noch als Traditional zu betrachten, war es bei You Can't Always Get What You Want schon eindeutig etwas neuer. Und der Titel ging dann über in Lou Reeds Walk On The Wild Side (mit sehr viel Publikumsbeteiligung), ehe wieder die bekannte Stones-Melodei herauszuhören war.
Schmunzelnderweise gab es dazwischen immer mal ein Stückchen Raggae und auch einen 12-Sekunden-Heavy-Metal-Ausflug (Na ja, ich hatte keine Uhr mit...).

Mr. Campbelljohn hatte mindestens vier Exemplare seiner Gitarrensammlung dabei und spielte den Bottleneck mal auf der ganzmetallenen 'Hilly-Billy-Bleck-Büxe' oder auf der Heavy-Metal-Mandoline.
Der Abend machte viel Spaß bei Bier und Kaffee; eine lange virtuelle Bekanntschaft konnte nun endlich mal in der realen Welt bestätigt werden, und als ganz vorsichtige Wiedereingliederung in das kulturelle Leben war es die beste Möglichkeit, die man sich denken kann. Blues macht gesund. Irgendwie.

Wir mussten noch kurz in die ganz frisch erworbene CD Live in Nova Scotia reinhören, damit der Abend auch zu Hause so ganz gemmütlich ausklingen konnte.

Sie haben hoffentlich gut geschlafen
Ihr Frosch

Donnerstag, 27. September 2012

Euer Lordschaft, ...

... ich serviere Euch untertänigst den Lagavulin 16.
Wie Ihr wünschtet im angewärmten Cognac-Schwenker.
Gehabt Euch wohl!

Gestern war also hier im Norden von Kaulsdorf, weit ostsüdöstlich des schottischen Hochlandes und der Torfrauchinseln, der Laird of Glencrannog mit Begleitung im Oberfeld zu Gast. Neben dem obligaten bernsteinfarbigen Tropfen mit dem intensiven Torfrauch mit Noten von Jod und Seetang und dem langen Abgang, gab es ein gelungenes Hüftsteak und den abschließenden Espresso. Das Wetter war ja noch einmal so, dass man zum Mittag in Freien sitzen musste. Genuss auf der ganzen Linie also.



Der Laird zahlte mit riesiger Banknote und verließ freundlich grüßend (hintenrum und fast ungesehen) den netten Biergarten, sogar ohne von herabfallenden Kastanien getroffen worden zu sein.
Na, das war ja wieder was...

Slàinte mhath agus na òlaibh cus!
Ihr Frosch

Dienstag, 18. September 2012

The last night

Es ist geschafft.
Morgen nach dem Frühstück (ich stelle mir jetzt schon vor, wie gut es schmecken wird...) werde ich abgeholt. Und diese letzte Nacht hier im Kurheim werde ich sicher gut schlafen können.
Heimweh vermittelte der LETZTEN ANWENDUNG eine ganz besondere Note, auch wenn diese letzte Anwendung heute um 16:30 Uhr Atemgymnastik hieß. Oder vielleicht gerade deshalb.



Das Gros ist bereits gepackt. Und da kann ich mich jetzt einfach zurücklehnen, und vielleicht werde ich gegen viertel Zehn noch auf ein winziges Bier in die Lobby gehen.
Dass die Zeit mir nicht lang wurde, und dass es überhaupt mit der Genesung bis jetzt so gut geklappt hat, verdanke ich auch allen Verwandten, Freunden und Kollegen, die nicht mit Grüßen sparten und auch abwechselnd mit mir an den Kalksee gingen und/oder viel Zeit mit mir in der Cafeteria verbrachten. Heute, auf den letzten Drücker gewissermaßen, hat es sogar noch ein Freund direkt aus Vietnam nach Rüdersdorf geschafft.
Durch die täglichen Besuche fühlte ich mich meinem Teich schon recht nah, und morgen werde ich dieses Gefühl noch etwas intensiver und wahrhaftiger auskosten. Wir treffen uns garantiert alle wieder dort auf Apfelsaft oder Lagavulin 16.
Versprochen!

Manchmal könnte man eben die ganze Welt umarmen.
Ihr Frosch

Samstag, 15. September 2012

Altweiberwochenende
und selbstgebackener Kuchen

Das dritte Rehawochenende fing bereits gut an. Ein ausgedehntes Frühstück (Anwendungen, Sport und Gymnastik oder Seminare gibt es heute nicht) mit einer druckfrischen Zeitung "klingelte" den Tag ein. Ganz gemächlich.

Bis der Besuch kommt, heute sogar von weit her, aus Dresden, ist noch Zeit: Zimmer Aufräumen, nochmal kurz mit der Kamera an den Kalksee klettern (ja, hier gilt es, das Steilufer zu bezwingen), ein paar Zeilen in den Blog (heißt es wirklich der Blog?) einfügen, evtl. noch 'n Kaffee in der Lobby...



Die Tage bis zur Abreise lassen sich bereits an einer Hand abzählen. Ich habe auch wirklich schon große Sehnsucht nach meinem Tümpel. Werden mich die anderen Frösche denn noch kennen?
Werde ich meinen Teich überhaupt noch erkennen?

Komisch, Weltpolitik, oder auch Kleineres, rückt in den Hintergrund, wenn banale, aber ganz konkrete andere Probleme bestehen. Nur tangential werden Ereignisse wahrgenommen:
Wie war das mit dem Hassvideo? Ihr aalglatter Innensenator soll sich erinnern? Klinische Forschung im universitären Umfeld sei problematisch?

Erst beim zweiten Hinterfragen ändert sich (möglicherweise) der Fokus.
So ist das nun mal. Das Hemd ist einem näher als die Hose. Oder war es umgekehrt? Egal, Sie wissen bestimmt, wie ich das meine.

Ein schönes Wochenende!
Ihr Frosch

Samstag, 8. September 2012

Bergfest in Rüdersdorf

Gleich ist Bergfest in Rüdersdorf!
Hummeln und Bienen surren über die hübsch arrangierten Blumenbeete am Berg. Na ja, der englisch bepflanzte Hang, runter zur Schwimmhalle, ist kein richtiger Berg, aber trotzdem schön, sogar im Regen.



Aber wie gesagt, heute ist Bergfest, d.h. noch knapp zwei Wochen Ergometerraum, Gymnastikhalle, Therapieabteilung und Labor, statt Gartenteich oder Kiste.
Dazwischen dann immer wieder medizinische Vorträge und Seminare oder Gruppensitzungen zur Stressbewältigung, dann wieder Atemtraining und Massagen - gewissermaßen eine seelische und körperliche Runderneuerung in angenehmer Umgebung am See.

Heute treffen sich auch hier die Kardiologen zum internationalen Erfahrungsaustausch.
Gut jedenfalls, wenn es gesund macht, auch wenn es heute keine Parkplätze mehr für die Besucher gibt.

Alles Gute!
Ihr rekonvaleszierender Frosch



PS:
Danke für die vielen Genesungswünsche.

Samstag, 1. September 2012

HELLO WORLD

Hallo, bin wieder da. Im doppelten Sinn: seit gestern Abend wieder ONLINE und seit drei Wochen überhaupt...



Es war schon ein schwerer Weg nach Leipzig zu den Experten mit der Geflügelschere, aber er musste wohl sein. Und wenn mann wieder auf der Tastatur rumhämmern kann, ist man bestimmt bereits auf dem Weg der Besserung.
Der Steptanz wird allerdings noch etwas warten müssen, ebenso Kiste und Parkbühne; und selbst das Enkelkind wieder hochheben zu dürfen, benötigt jetzt noch immer mindestens sieben Wochen Wartezeit. Meinen Teich sehe ich vielleicht in drei Wochen wieder...







Ich hätte nicht gedacht, dass man u.U. einige Tage benötigt, um den eigenen Lebenswillen wiederzufinden. Und Tränen ließen sich nicht zurückhalten, wenn man an die Babies und Kleinkinder (der Nachbarstation 4A und/oder des KN AHF) dachte, die das vielleicht ebenfalls durchmachen mussten - ohne irgendeine Ahnung, wozu die Torturen nützlich sein sollten.
Vielen Dank allen, die durch Daumendrücken, liebe Grüße und Händchenhalten mitgeholfen haben, mich zurückzuholen.
Jetzt beschäftigt mich allerdings die Frage, ob man nun ein Sachse ist, wenn man dort wiedergeboren wurde.
Immerhin kann ich fortan im Sommer Geburtstag feiern. Das wollte ich schon immer...

Bleiben Sie gesund! Aber wirklich!
Ihr nachdenklicher Frosch

Freitag, 3. August 2012

Da hat's doch den ganzen Teich verhagelt

Wir Frösche müssen nun wirklich mal die Ärmel hochkrempeln!

Gestern Abend zog eine Hagelfront über Kaulsdorf hinweg (Unter der Dachrinne liegt noch immer ein Eishaufen!) und entblätterte nicht nur Ihre Apfel- und Pflaumenbäume, sondern zerschmetterte u.a. auch meine Seerosen.
So sieht es gerade aus:



Sie erinnern sich vielleicht, zuvor sah es noch so aus:



Nun gilt es also, zu retten, was zu retten ist, und alles wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen.
Ich zupfe Seerosenblätterstrünke ab und denke nicht an den Transplantationsskandal von Göttingen und Regensburg; käschere Blattschnipsel heraus und vergesse die Bilder aus Aleppo (und die unsagbar flache Berichterstattung der ARD aus dem künftigen Wüstencamp Zaatari).

"Mein lieber Schwan!", denke ich, das war aber gestern auch was. Ein eisiges Armageddon im Kleinen. Jeder hoffte, nicht von den kopfgroßen Eisbrocken getroffen zu werden...
Mir ist es jedenfalls gelungen (als ob ich darauf Einfluss gehabt hätte), aber wir haben noch nicht durchgezählt.
Die Bilanz könnte aber ganz gut aussehen, weil jetzt schon mehrere zum Aufräumen zusammen gekommen sind.
...also, lassen Sie uns mal machen.

Keine Ahnung, wann ich mich wieder melden werde, aber wenn, gibt es bestimmt Neues zu berichten, auch wenn es vielleicht ganz unerheblich ist.

Und nehmen Sie mal nicht alles ganz so ernst. Das mit den Ärmeln hochkrempeln war doch auch nur bildlich gemeint!
Stellen Sie sich mal 'n Frosch im Hemd vor...

Ihnen alles Gute
Ihr Frosch

Montag, 30. Juli 2012

Beene baumeln lassen...

Nach dem feuchten Wochenende soll es ja wieder unerträglich heiß werden. Solange aber der Tümpel nicht austrocknet, ist es mir gewissermaßen Schnuppe. Jetzt zum Ferienende mag ich Sie auch gar nicht so richtig bedauern. Es ist eben, wie es ist, und es ist wie immer: die Straßen werden wieder voller sein, die Hektik wird sogar bis in den tiefsten U-Bahn-Schacht einziehen, und die Leute werden diese sommerliche Gelassenheit etwas abstreifen.

Pflaumenkuchen ist vielleicht noch ein sehr positiv besetztes saisonales Schlüsselwort, allerdings dicht gefolgt von Wespe; das Ying und Yang unserer urbanen Welt, ...also des Nabels der Welt. Wir sind nun mal wer, oder!?

Könnse aber alles so machen, wie Sie wollen.
Sie müssen sich nicht mit mir über Dunkle Materie unterhalten oder über Globale Erwärmung, Syrien, Single Malt, die Nationalgalerie, alternative Energiequellen, Breaking Bad (immerhin ist bei AMC schon der dritte Teil der fünften Staffel raus) oder die Haltbarkeit von 540-Meter-ORWO-Bändern...
Sie können einfach auch nur Ihre Beene baumeln und sich den leckeren Kaffee schmecken lassen. Na gut, dann eben Tee. Erzählen Sie mir von Ihren letzten Shopping-Erlebnissen oder anderen absolut unwichtigen Dingen. Ich höre zu.
Ich höre zu und hoffe, der dicke Wels beißt mir nicht in den Zeh. Und während Sie mir noch von DG und Lacoste berichten, mir erzählen wie viele Handtaschen Sie insgesamt haben und mit Ihrem aufdringlichen Edelgeruch die ganze Teichumgebung kontaminieren, sehe ich mich einfach nur um, nicke hin und wieder und denke daran, wie schön, und vor allem wie harmonische leise, doch manchmal die Natur sein kann.
Es gibt eben Wichtigeres im Leben. Ganz bestimmt!



Und wenn Sie wollen, gieße ich Ihnen sogar den Tee nach.
Ihr ach so fürchterlich toleranter Frosch

PS:
Gerne würde ich meinen Teich zur handyfreien Zone erklären lassen, aber Zonen haben wir heutzutage schon genug. Und ich verstehe schon, dass Sie immer und überall erreichbar sein müssen. Was haben Sie Ihrem Anrufer gesagt?
"Die Dose mit dem Geschmacksverstärker steht im Schrank unter dem Kaffeeautomaten gleich vorne links."
"...ach so."

Mittwoch, 18. Juli 2012

Blutiger Ausblick

Blutverschleierter Ausblick?
Keinesfalls!



Es geht um die Wurst. Um die Currywurst. Und da hinten, ein Stückchen rechts vom Fernsehturm findet es statt. Unglaublich!

Was ich letzte Woche in Opas BZ am Abend lesen konnte, war schon besonders.
Besonders bescheuert jedenfalls.
Da hacken die sich nun die Augen aus, dabei schmeckt die Currywurst am Kiosk vor dem Virchow-Klinikum ohnehin besser.
Na gut, über Geschmäcker lässt sich nicht streiten, obwohl ich schon zu Ostzeiten den Verdacht hegte, diese Eselspimmelimitate, die unter dem "Magistratsschirm" für nur -,79 M (statt für den üblichen Einheitspreis von 1,05 M inklusive Schrippe oder Aktivist-Brötchen) verkauft wurden, bestanden aus Freibankfleisch... War aber vielleicht doch nicht so, oder... Egal.

Ich wundere mich auch darüber, dass heutzutage Hinz und Kunz ihre Wurst zerschnippelt auf den Pappteller bekommen möchten.
'Ne richtige Curry muss man doch im Stück essen!
Abbeißen! Und Bekleckern gehört auch dazu!
Wer das nicht beachtet, disqualifiziert sich irgendwie selbst und sollte dann auch nicht über die (oft zu essigsaure) Currysouce und deren Schärfegrad diskutieren.

Aber ich merke schon, Sie lassen sich auch Ihre Wurst zerschnippeln...

Trotzdem guten Appetit!
Ihr Frosch

PS:
Hallo C., wäre nicht wieder einmal eine Whiskyverkostung fällig?!
Die 85-prozentige Bitterschokolade habe ich schon besorgt, und ein Talisker steht auch ungeöffnet da.

Sonntag, 8. Juli 2012

Gewitter sind auch nicht mehr das, ...

...was sie früher einmal waren.
In den Siebzigern nahm ich mir meine Flasche Brause und stieg weit hoch in die Mühle, wenn ein Gewitter aufzog. Bewaffnet mit Zeichenblock und Stift saß ich am Fenster, blickte durch den hochrankenden Wein und zeichnete den geblitzten Teich, das Schilf, wie es im Wind wogte.

Manchmal war der Regen auch etwas stärker, aber kaum vergleichbar mit den heute üblichen Starkregengüssen. Ja, und beim Blitzen und Donnern war man meistens fasziniert und hatte selten Angst. Heute ist es umgekehrt.
Die Natur holt sich die Erde zurück, indem der Mensch ausgemerzt wird!
Wer hat nur dieses Drehbuch geschrieben?! Es war ganz bestimmt nicht Tim Flannery. Er hat es nämlich nur aufgeschrieben.


Jedenfalls genieße ich diese feuchtwarmen Abende im Juli 2012. Mit Kerze und Schwimmlicht hole ich mir die Gemütlichkeit auf Menschenart an meinen Tümpel.
Und ich genieße auch Ihre Gegenwart, solange es auf diesem Planeten noch möglich ist.

Gute Nacht!
Ihr Frosch

Donnerstag, 5. Juli 2012

Vertrauliche Eilmeldung:
Friedrichshain ist pleite!

Es blieb ja lange ein Geheimnis, aber ein übereifriger Finanzbeamter hat nach mehr als zwanzig Jahren alte Gewerbeanmeldungen aus dem verstaubten Keller gekramt, um evtl. doch noch einen gewissen Erlös zu erhalten, und sei es nur, die angekündigte Strafe von € 500 wegen Nichtabmeldung, fristgemäßer Antwort oder sonst irgend was, zu kassieren. Da haben also die sieben Euro Plakettengeld nicht ausgereicht...
So mies sieht es also mit den Finanzen aus! Und jetzt ist es raus! Sämtliche Spatzen pfeifen es von den Dächern.

Man sollte sich als entfleuchter Friedrichshainer vielleicht doch lieber überlegen, ob man demnächst dorthin zurück will... Warten wir die nächste Wende erst einmal ab,
...obwohl, der Beamtenapparat bleibt doch sowieso immer der gleiche, nur die Kleiderordnung wechselt vielleicht (ein bisschen).
Warum nur kann ich diese Sesselpupser einfach nicht leiden?!

Jedenfalls ist mir mein Teich in Kaulsdorf im Moment noch lieber als der alte Ententeich im Hain, den ich ja immer mit den besagten (kackenden) Enten, zwei (noch mehr kackenden) Schwänen und hundert Karauschen teilen musste.

Wenn jedenfalls Friedrichshain bald ganz arm dran sein wird, werde ich den Stadtbezirk für einen halben Euro aufkaufen (Tut mir leid, aber Kreuzberg muss ganz draußen bleiben!).
Ich werde:
alle Ämter neu besetzen,
die grüne Quatschplakette abschaffen,
Hundekotsammelbehälter aufstellen lassen...
Oh je, jetzt quatsche ich schon wie so 'n ungeliebter Politiker.

Ich bitte um Entschuldigung, und bleibe doch lieber noch ein Weilchen weg.

Was man sich nicht alles für Blödsinn ausdenkt, wenn man auf die Ämter böse wird!
Zwanzig Jahre!
Über zwanzig Jahre!

Bis bald
Ihr etwas angesäuerter Frosch

Montag, 25. Juni 2012

Überraschung in Schöneweide

Da wird die Planung manchmal kurzerhand umgeworfen: Polen, gleich um die Ecke, stand plötzlich auf dem Programm, jedenfalls kam die Buchungsbestätigung auf dem letzten Drücker. Das Beweisfoto wurde vor der Burg in Międzyrzecz geschossen.



Aber eigentlich ging es wieder über Stock und Stein durch die Kavelsberge, zum Baden an den Dormowoer See, danach zum Forellengrillen nach Dormowo, wo sich auch kürzlich Nachwuchs eingestellt hat.
Als die meisten Fußball gucken wollten, verhinderte ein heftiges Gewitter die reguläre Stromzufuhr. Man kann aber Erdbeeren bei Kerzenschein genauso gut essen, und dass eigentlich Fußball gewesen wäre, erfuhren wir erst durch die nervösen Rufe der fahnenschwingenden enttäuschten Stromlosen.
Erst am Abreisetag waren wir in der Kreisstadt des übernächsten Powiats. Ja, und dort interessierte uns die alte Burg, Zamek Królewski, die wir diesmal sogar besichtigen durften, nachdem die Bezahlung in Euro (Złoty hatten wir zuerst nicht) irgendwie 'spendentechnisch' geklärt werden konnte.
Für das Brot vom Bäcker mussten wir aber dann tatsächlich noch Geld tauschen... Kleinvieh, aber wohl notwendig. Vielleicht hat ja der Ruf des Euro doch irgendwie gelitten, dass den plötzlich niemand mehr haben will.

Dann kam eine sehr vollgestopfte Woche und erneut ein gänzlich umgeplantes Wochenende: Diamantene Hochzeit im Kaulsdorf statt Melanie in Biesdorf und Gartenarbeit statt Sommersonnenwendfeier auf der Insel der Jugend.
Da musste das Trinkhorn eben kurzerhand im Regal bleiben.

Nun aber endlich mal zur Überschrift:
Heute nun ging es ganz spontan nach Schöneweide in den Pub - Montags Ruhetag.
Immerhin und glücklicher Weise haben wir in der Nähe eine Kneipe gefunden, die neben Glenfiddich noch Laphroaig ausschenkte. Statt Guinness gab's Berliner, statt Bitterschokolade Klopse oder Schnitzel und die Gespräche waren auch sehr, na ja, wie soll ich sagen, ...überraschend.

Aber so ist das manchmal.
Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt...

Mal sehen, was wir demnächst noch so alles umstoßen werden
Ihr ganz spontaner Frosch

Sonntag, 3. Juni 2012

50 Jahre Rollende Steine

Ja, genau das war das Motto des Abends!


Wir leiteten dann auch die angesagte Fete auf die richtige Art und Weise ein; als Vorgruppe gab es die echten Stones mit dem 78-er Konzert "Some Girls" (Fort Worth, Texas. Sie erinnern sich, das, wo Mick die Igelithose und die bescheuerte rote Mütze trägt. Mann, was einem manchmal so durch den Kopf gehen mag, wenn man die alten Filme anschaut...) und danach Scorseses "Shine a Light" von 2008.

Jedenfalls zogen wir so eingestimmt in die Parkbühne Biesdorf, nicht zu zeitig, denn bereits 17:45 Uhr, bei schönstem Nachmittagssonnenschein also, begann der Abend. Und weil generell mieses Wetter angekündingt war, die Parkbühne weit im Osten liegt oder was auch immer, war es dort wider Erwarten doch nicht ganz ausverkauft.

Den Auftakt machten Mick and Stones mit dem singenden Roman (Diese Ähnlichkeit war einfach unglaublich. Ich frage ihn am Montag, ob er 'nen Zweitjob hat...), der nicht schlechter als Mick Jagger durch die Gegend hopste, ins Publikum rannte und hin wieder auch seinen Bauch gucken ließ. Es folgten Heart of Stone, die wir in anderer Besetzung schon in der Kiste erlebten; Wie stets, ganz ohne Schnörkel. Als Dritter im Bunde kam(en) Ed Stone.


Ich glaube, lediglich 'Brown Sugar' gab es zweimal, ehe das große Finale gegen 22:00 Uhr seinen Abschluss fand. Für gefühlte drei Minuten waren nochmal alle drei Bands auf der Bühne.


Wir gingen dann alle diszipliniert wie stets nach Hause, der eine oder andere mit Krücke oder Rollator, aber so ändern sich eben die Zeiten.

Und jetzt freuen wir uns bereits auf Melanie (Ja, die Melanie!) und Genesis ('The Path of Genesis' und 'abacab' an einem Abend. Das wird ja was.).

In diesem Sinne einen schönen Sonntag!
Ihr Frosch

Mittwoch, 23. Mai 2012

Über 303 K

...kaum auzuhalten, es sei denn, man kann sich zwischenzeitlich etwas abkühlen - im Tümpel beispielsweise. 


Übrigens, es lohnt sich, wieder ins Biesdorfer Parkbühnenprogramm zu schauen.
Starfucker ist bestimmt wieder mit den Beattells auf Sommertour, aber da sind ja noch Ed Stone, Mick and Stones und Heart of Stone, und bestimmt wird die 50-Jahre-Stones-Fete ausverkauft sein.
Ich bin sicher.
Garantiert!
Und ich wünsche es dem KistenTeam.

Gruß vom Tümpel
Ihr Frosch

Dienstag, 22. Mai 2012

Ein ganzer Monat später...

Ein Monat ist seit dem letzten Beitrag vergangen. Dazwischen gab es Erfreuliches und auch weniger Erfreuliches, wenn man 902 Kilometer Fahrtstrecke mit Blaulicht als Unerfreuliches ansieht.

Für unsereiner ist es anscheinend doof, weitab vom Tümpel zu verweilen.
Nun ja, ein ganzer Katalog Weltkulturerbe wurde notgedrungen und kurzerhand eingetauscht mit dem vertrauten Getuschel und Gequake und dem unruhigen Gezupfe der Moderlieschen an den Seerosenblättern.


Bei all dem Vertrauten gab es aber doch etwas ganz Neues: Unser Haus-und-Hof-Eichhörnchen frisst also nicht nur junge Singvögel, sondern übernimmt wohl auch deren Arbeit. Es schwingt sich in den Pflaumenbaum und nascht die verkräuselten Blattlausblätter. Süße Meisenarbeit eigentlich.



...komisch, was man so alles entdeckt, wenn der Blick nach oben geht.
Ich will ja nicht sagen, dass man gleich in den Himmel gucken muss, aber zum Nachdenken sind die Wolkenformationen (oder auch ein trüber, grauer Himmel) schon recht gut geeignet.
Das lange Pfingstwochenende ist sicher gut, darüber nachzudenken, wie man sein Leben FÜR SICH SELBST gestalten muss, wenn man es kann, auch wenn man nur in den Holzkohlenrauch blickt. Und das soll jetzt kein 'Bleigießen' für Grillfans sein.
Es gibt so viele Zwänge, aber einige sind eben ganz allein und selbst auferlegt.
Die sollte man vielleicht abwerfen!

Genuss muss dem Pflichtgefühl nicht unbedingt widersprechen.
Also machen wir gleich ein schönes Gartenfest (die Einladungen sind bereits in Arbeit), ehe wir uns dann wieder ins Unvermeidliche stürzen müssen.
Müssen?

Ja, genau das muss jeder selbst herausfinden.
Ihr Frosch

Sonntag, 22. April 2012

Kultur 9.0

Im Schauspielhaus gab es mit Hespèrion XXI Renaissance-Musik rund ums Mittelmeer. Im Prgramm heißt es "Ein Dialog christlicher, sephardischer, ottomanischer und arabisch-andalusischer Musik...".
Die 9.0-Boygroup um Jordi Savall heimste neben spontanem Applaus zwischen den Stücken 'standig ovations' zum Ende ein. Zwei Mal gab es deshalb Nachschlag.

Mit den Rhythmen 'Mare Nostrum' im Blut und der Erinnerung an die im November verstorbene Montserrat Figueras ging es nach Hause.

Auch Frösche brauchen mal Ausgang im feinen Zwirn!
Bis zur nächsten Schlipsprobe also
Ihr
völlig kultureller Frosch

Dienstag, 17. April 2012

Gänzlich ungewollter Besuch

Ich weiß, Sie gucken immer erst durch's Schlüsselloch, wenn's klingelt. Ich bekomme aber auch so mit, wenn ungewollter Besuch da ist: Weiße Entenkackeschlieren, lautes Geschnatter, abgebrochene Triebe der noch völlig weichen Bumskeulen, und diese Entenfüße...
Ständig paddeln und patschen die durch mein Areal.
Mein Areal!

Denken Sie an den Frosch bei Wilhelm Busch, dann verstehen Sie meinen Mut, sich aufzulehnen. Heute morgen jedenfalls hat der Enterich auch noch seine Entendame hergeführt, und da haben dann auch noch die anderen Frösche mitgemacht, durch ständiges Pisacken die Brutwilligen zu vertreiben.
Die Küken wären ja sowieso nur Katzenfutter.
Weiß man doch!

Drücken Sie mir die Daumen, dass es klappt, und die beiden sich einen besseren, größeren Tümpel suchen werden.
Hier geht es jedenfalls nicht!
Ganz bestimmt nicht.
Nee!



Ich bin ja nicht gegen Enten.
...aber die sollen bitte schön bei sich zu Hause bleiben.

Typisch, jetzt kommt Ihnen dieser Spruch irgendwie bekannt vor.
Wir können eben alle nicht weit genug über unseren eigenen Schatten springen.

Ich glaube, jetzt werfe ich sogar noch einen Stein auf dieses verdammte Entenpack.
Ihr aggressiver Frosch

Sonntag, 15. April 2012

The big run

Nee, nicht was Sie denken.
Normale Gartenarbeit war angesagt und Steineschleppen.
Ein Brennholzstapelunterstand wurde gebaut.
Ein bisschen Sägen hier, ein bisschen Hämmern da, nebenbei Froschzählung im Tümpel und Beobachtung der Molche und Moderlieschen. Zwischendurch gab es selbst gebackenen Rhabarberkuchen mit Sahne.
Irgendwann - herausgerissen aus dem Werkeln - gab es Abendbrot und die bange Frage: "Hat eigentlich jemand das Kistenprogramm gelesen?".

...Monokel.
Monokel!
Also wurde alles draußen stehen und liegen gelassen (morgen ist ja auch noch ein Tag), das halbe Abendbrot wurde eiligst verschlungen. Mehr Zeit war nicht.
Duschen.
Anziehen.
Losrennen.
The big run.

Als wir in der Kiste ankamen, standen die Mannen um Michael 'Lefty' Linke noch vor der Tür. Als wir dann gerade unseren Eintrittsstempel aufgedrückt bekamen, begann ohne eine einzige Sekunde Verzögerung das Konzert.
Danke für die nicht verpassten zwanzig Minuten!



Natürlich bewarben wir uns sogleich um ein Bier, doch dann nahmen wir vorerst im Vorraum Platz. Der Rücken brauchte wohl eine kleine Auszeit... Und stellen Sie sich vor, die Moderne hat dort Einzug gehalten. Eine 'Großbildleinwand' - jedenfalls für Kistenverhältnisse - gestattete den unverschleierten Durchblick zur Bühne. Großartig!



Als dann das Bier verdunstet war, ging es ins Gedränge zum Monster vom Schilkinsee und anderen Prominenten, u.a. Hannes Schulze von Engerling und dem Suffkopp im roten Nicky und den Leuten, die wir (fast) immer dort treffen.
Ja, nur Fred hatte sich ausnahmsweise mal einen Tag Urlaub gegönnt...

Es war erwartungsgemäß ein schöner Abend. Was denn sonst?!
Aber weiß eigentlich schon jemand, was uns diesen Sommer (also 2012) in der Parkbühne erwartet?

Lassen wir uns mal überraschen
Ihr sehr gespannter Frosch

PS:
Frage an Fred: Wollt Ihr nicht hin und wieder ausgewählte- Mitschnitte als Monats- oder Themen-Kisten-DVD herausbringen?
Bestimmt würden einige Besucher gerne zugreifen und auch gerne die eine oder andere Mark dafür abgeben.
Bei z.B. diesem Youtube-Video erkennt man zwar gerade so Freunde und Bekannte, aber insgesamt ist die Qualität für große Bildschirme doch eher suboptimal...

Dienstag, 10. April 2012

Der Alltag hat uns wieder

Das war ja ein gewaltiger festiver Marathon: Geburtstage, Familienfeiern und letztendlich Ostern 2012. Aber auch das haben wir gut hinter uns gebracht - viel schöner jedenfalls, als es sich hier so niedergeschrieben anhört.



Und so geschah es dann wie jedes Jahr, dass unser initialer, familiärer Mittelalterantritt in Chorin stattfand. Diesmal natürlich mit dem Enkelkind unter dem schweren Schafswollmantel.
Die Sonne schien und ließ dennoch den einen oder anderen, der ohne Kapuze unterwegs war, den Umsatz der Hutmacher und -verkäufer steigern.
Saukalt war es jedenfalls. So, wie schon Goethe im Osterspaziergang verkündete: "...ohnmächtige Schauer körnigen Eises in Streifen über die grünende Flur".

Jedenfalls waren alle trotz der Mittelaltermarktinflation da: Feuerjongleure, Rudolfo - der Feuerfakir, die grüne Lodderelfe, natürlich Spilwut und und und jede Menge Gäste, trotz der gefühlten und auch im Radio angekündigten Kühle.





Unsereiner konnte den Eintritt 'sparen', aber dass deshalb das mikroskopisch kleine Schweinestückchen, auf Sauerkohl gebettet, gleich mit sieben Talern ins Kontor ging, war dann doch etwas happig.
Immerhin war der Sauerkohl wohlig warm, und was tut man nicht alles für eine warme Mahlzeit...

Also,
gehabt Euch wohl.
Untertänigst
Euer Frosch

Freitag, 6. April 2012

Auch so ein 'Nageltag'

Heute vor vielen Jahren hat sich einer seiner Idee geopfert. Ehrliche Leute sind eben so.
Unsereiner möchte nicht gerade aus Überzeugung sterben müssen, aber kaufen sollte man sich dennoch nicht lassen, jedenfalls nicht zu sehr.
Aber billig, bunt und hübsch sind eben anziehende Attribute, derer man sich schwer erwehren kann, oder?



Man trifft sich traditionell zu Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten, maximal sieben, acht Mal im Jahr und hat trotz der langen Zwischenräume eigentlich wenig zu berichten. Man hat nur andauernde Unzufriedenheit mit einer Prise Neid auszuposaunen, hin und wieder aufgepeppt mit etwas Oma- oder Opaglück.

Verständnis?
Gelassenheit?
Mitgefühl?
Solidarität?
Mut?
Alles Fremdworte! Lasst uns deshalb doch lieber über Whisky diskutieren oder über Designer-Möbel...

'Nägel mit Köpfen machen' sähe aber sicher ganz anders aus! Niemand von uns wäre wohl einem geopferten Jesus ähnlich, aber anstatt nur diese wiederkehrenden Zwangsparties zu veranstalten sollten wir uns regelmäßig und öfter zum Philosophieren treffen.
Genau!
Kein unterschwelliger Besuchszwang - eher zwangloses Besuchen, beim Bier oder beim Single Malt oder auch Wasser (damit Willi keinesfalls ausgeschlossen wird).
Wir sind allesamt in dem Alter, auch mal etwas ohne Partner zu tun, und auch ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten zu streiten und zu diskutieren.
Das wäre interessant, und man würde auch seine Freunde völlig neu kennen lernen können.

Ja super, bloß heute kann ich gerade nicht: Im Fernsehen kommt doch meine Serie.
Morgen? Nee, da geht es leider auch nicht.
Lass uns mal nächste Woche ins Auge fassen, ...oder nächsten Monat.
Am besten, ich rufe an.

Also dann!
Ihr Frosch

Mittwoch, 28. März 2012

Jetzt geht's rapide bergab

Ich hüpfe in den Saal, Ausschau haltend, welche Bierschlange am kürzesten ist und im selben Moment bohrt sich ein durchdringlicher, hoher, kreischender Schmerz in meine beiden Trommelfelle, der mich zu sofortiger Umkehr zwingt und mit immer noch zugehaltenen Ohren (Auch Frösche haben Ohren!) ein Tütchen Ohrstöpsel kaufen lässt. Das war fast so etwas wie ein Coming out.
Immerhin habe ich das Tütchen nicht geöffnet und mich auch sonst davon distanziert, denn nach Sólstafir aus Reykjavík waren (meist) diese akustischen Spitzen passé.
Die singenden Holländer von Heidevolk machten archaisch anmutende Ansagen, tief und bassvoll ins Mikro gebrüllt, ehe piepsender Gesang über das Parkett waberte und so weiter, und so weiter.





Kurz gesagt, bis 22:30 Uhr hätte man auch mit Diarrhoe auf dem Klo sitzen können. Was nämlich dahin und bis dahin durch die Wände drang, war genug.

Aber dann begann der Abend!
Eluveitie aus der Schweiz, vor vier Jahren selbst noch die 20-Minuten-Eröffnungs-Band, zelebrierte volle anderthalb Stunden Celtic Metal.



Mein Froschschweiß wurde von dem Haargewirbel meiner Nachbarin geradezu weggepustet, was durchaus sehr angenehm war. Aber auch so war die Luft sehr bewegt. Sogar die Hosenbeine flatterten im Schalldruck der Boxen.

Aber sagen Sie mal, warum ist denn die Pagan-Gemeinde in Berlin nur so winzig?!

Ja, ich weiß es auch nicht.
Na gut, man sieht sich
Ihr Frosch