Donnerstag, 21. Oktober 2010

Zurück aus der Zone II

[Gastkommentar von Herrn F.]

Hallo Frosch,

es gibt Zonen auf dieser Welt, in denen man lieber nicht herumhüpfen sollte. Aber dennoch gibt es Menschen und Lurchartige, die sich sogar in DIE ZONE wagen.

Was man bei diesem Abenteuer zu sehen bekommt, gibt einem zunächst ein mulmiges Gefühl. Aber mit genügend Schrauben im Gepäck umgeht man selbst jene Anomalie, die man nicht sehen kann.
Leider sind die Artefakte zu groß für Deinen Tümpel. Daher müssen Dir Fotos genügen...



... - Sofern Du nicht vorhast, selbst einmal dorthin zu hüpfen.

Mit einem strahlenden Lächeln,
ein Überlebender

20. Oktober 2010 01:38

Montag, 18. Oktober 2010

Warten auf die Kiste...

Apropos Zone.
Ja, nee, 'Tschuldigung.

Ich wollte sagen, dass ich inzwischen sehnsüchtig auf die Wiedereröffnung der Kiste warte. Laut Bauträgerschild sollte diesen Monat das große Baufinale sein...



Ob die pünktlich sind?
Ich wünsch' es mir, und ich hoffe, dass die Konzertauswahl so passend sein wird wie eh und je, und dass es neben der alten Soljanka auch den ganz alten Toast Hawaii geben wird - den 'Richtigen'.

Ich hoffe, wir sehen uns bald dort.
Bis gleich also.
Ihr Frosch

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Zurück aus der Zone

Herr F. ist zurückgekehrt. Die mitgeführten Artefakte haben offensichtlich geholfen. Jedenfalls zeigte das finale Kontrollpunkt-Kammerdosimeter keine nennenswerte Verstrahlung an.

Unterwegs in der Zone jede Menge Eindrücke - besondere Eindrücke.
Natürlich war der Wiedererkennungseffekt deutlich vorhanden - die S.T.A.L.K.E.R.-Macher haben sich wirklich alle Mühe gegeben.
Und es gab Bemerkenswertes: die im doppelten Sinne große Welspopulation im alten Kühlwassergraben, das einsame völlig verstrahlte Moospolsterchen am Riesenrad, der rote Rote Wald, unerklärliche, eng begrenzte lokale Strahlungsherde an der Landstraße sowie die bovistförmigen, glänzenden Artefakte, die nicht fotografiert werden durften.
...die zu spät panikartig verlassenen Wohnungen, Schulen, Sporteinrichtungen, Kindergärten.

Die allerorts abblätternde Farbe, die abgehobenen Parkettstreifen, die abgefallenen oder zerbröselten Fliesen, der den Wurzeln der Pflanzen weichende Beton zeigen, dass nicht die Menschen die Primaten des Planeten sein können. Sarrazin geht nicht weit genug mit seinen vieldiskutierten Thesen. Er muss sich selbst in Frage stellen - und Sie alle gleich mit. Nur das wäre konsequent!
Das ist jetzt aber nicht das Thema.

Es gibt Dinge, die töten, ohne dass man sie wahrnehmen kann. Und es gab Leute, die das wussten und trotzdem in die Hölle gingen.
Warum diese Selbstaufopferung? Für die Familie, die Freunde, die Menschen, die ganze Welt?

Man muss Ihre Spezies schon sehr lieben und auch optimistisch in die Zukunft sehen können, damit sich solch ein persönlicher Verlust lohnen kann. Hoffentlich.

Ich bin da weniger optimistisch, was Sie angeht, aber das kennen Sie ja schon.

Ihr Frosch

Freitag, 1. Oktober 2010

S.T.A.L.K.E.R.

Was tuschelt man denn so?
Nun ja, wenn man beim ersten frühen Sonnenstrahl unter der kalten Gartendusche steht und dabei dampft, als wäre man der Quell des ganzen Frühnebels über Europa, wenn man aus der S-Bahn schaut und die bereiften Wagondächer am alten RAW "Franz Stenzer" betrachtet, den Leuten beim Lesen zusieht und auch merkt, wie sie sich mit Stöpseln im Ohr hinter ihren iPod verkriechen, um jedweder Kommunikation zu entgehen, ja, dann denkt man, dass es doch ein schöner Tag ist, um einen Abstecher in die Zone zu machen.
Nicht DIE Zone und auch nicht die mit der bescheuerten grünen Plakette! Nee, diesmal ist die andere Zone gemeint, die nämlich, die es seit April '86 gibt.

Herr F. steigt heute (in wenigen Augenblicken wird es soweit sein) zum allerersten Mal ins Flugzeug. Und morgen (unsereiner reitet dann zum Mittelaltermarkt nach Templin) geht es ins gesperrte Gebiet. Ganz sicher sind Geigerzähler und Truppenschutzmaske G5 eingepackt, und der gewiefte Stalker hat auch noch das eine oder andere brauchbare Artefakt im Gepäck - Tropfen, Feuerball oder Kristall helfen am besten gegen die Strahlung.
Der mitgeführte Mundschutz ist eher für die Notdurft im Roten Wald gedacht.



Ich bin jetzt jedenfalls schon sehr gespannt auf den Reisebericht, auf die fremden Eindrücke, die man in der Geisterstadt Pripjat haben kann, vielleicht auch die Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, wenn man dem bekannten Riesenrad vis-à-vis beeindruckend nahe gegenüber steht und auf die rostigen Gondeln blickt.
Was fühlt man in der Schwimmhalle mit ihrem leeren Becken, wenn der Reiseführer-Stalker berichtet, die Stimme von Echo und Hall verstärkt?



Die Ursache all dessen war jedenfalls kein Picknick am Wegesrand.

Vergessen Sie mal kurz, dass Sie hier mit ihrer AK-47, vielleicht auch mit dem Gauss-Gewehr, bereits gegen Feinde oder Schnörchler gekämpft haben.
Holen Sie sich jetzt den ganz anderen Grusel, den richtigen, den echten Grusel - und der heißt einfach nur LAUFZEITVERLÄNGERUNG.

Sehen Sie, jetzt haben Sie wirklich mal Gänsehaut!
Und die bleibt noch 'ne ganze Weile, auch, wenn Sie Ihren PC bereits abgeschaltet haben...

Schönes Wochenende!
Ihr zurückgebliebener Frosch